Kunstmühle Veckenstedt

Das Objekt

Im  historischen Ortskern nahe der Kirche und des heutigen Heimatmuseums liegt das Mühlenanwesen, Die historische Kunstmühle haben 1884  Oskar und Martha Klein erbaut. Während des II. Weltkrieges übernahmen zeitweise deren zwei Turbinen die Stromversorgung für das gesamte Dorf Veckenstedt. Zuvor war das Getreide auf Steinen gemahlen worden. Die Mühlensteine wurden dann durch Mahlwalzen aus Eisen oder Stahl ersetzt. Die Stahlwalzenmüller waren  daher Kunstmüller. Der geschichtliche Begriff Kunstmühle  hat in Veckenstedt eine multikulturelle Bedeutung gefunden.

Die Lage

Die Kunstmühle liegt im  geografischen Herzen Deutschlands an der Straße der Romanik, unmittelbar am Pilgerweg Via Romea in dem 1000 Jahre alten Dorf Veckenstedt, was dafür bekannt ist, dass jeder, auch ein „Fremder“ im Ort begrüßt wird. Die nahegelegene Bäckerei  ist ein beliebter Treffpunkt im Dorf für Frühaufsteher mit Kaffeedurst. In den Feldern Richtung Landschulheim Grovesmühle und Stapelburg kann man es sich wohl ergehen lassen und mit frischem Fisch aus der Teichwirtschaft  zurückradeln.

Der Ort

Auf dem Weg von Goslar, Bad Harzburg über Eckertal liegt im nördlichen Harzvorland die 1800-Seelen-Gemeinde Veckenstedt.  Geprägt ist das Dorf durch das Landschulheim Grovesmühle, eine private kleine Grundschule, eine beachtenswerter Dorfgemeinschaft und Offenheit für andere Länder und deren Kultur. In direkter Nachbarschaft zur Kunstmühle befindet sich das liebevoll  eingerichtete Heimatmuseum. Die 2000 Gänse  aus Freilandhaltung schaffen zusätzlich ländliche Atmosphäre.

Die Menschen

1993 kaufte die Künstlerin Edda Grossman (* 1958) das Haupthaus, 1995 den Mühlentrakt und 1998 die ehemalige Waage. Der Kunstmühlentrakt  ist  ab 2004  mit nachbarschaftlicher und der Unterstützung vonm Architekten Frank Schaper unter Verwendung eigener Kunst, Fliesenmalerei und bemalter Möbel kreativ ausgebaut worden. Mehrmals im Jahr bietet Grossman offene Kunst-Workshops für Zeichnen und Malen an. Seit 2008 treffen sich über 100 Tänzer/innen aus ganz Deutschland zweimal jährlich zu einem internationalen Festival, um sich der Freude des Tangotanzens intensiv zu widmen.

Leben und Arbeiten vor Ort

Es ist ein Tätigsein für ein öffentliches Gesamt-Kunstwerk. Für eine freischaffende Künstlerin bringt das viel Arbeit. Durch die Pandemie-Regeln stagniert die Organisation und Instandhaltung von Haus und Hof. Derzeit prüft der benachbarte Landmarkt die Wiederherstellung der beiden Mühlen-Turbinen in ehrenamtlicher Initiative zur Stromerzeugung für den Landmarkt  und die Kunstmühle.

Zukunft vor Ort

Die Kunstmühle Veckenstedt soll  der Öffentlichkeit zugänglich bleiben. Die Künstlerin Edda Grossman will sich Ende 2023 zurückziehen und das Objekt in die Hände ihrer Söhne Mauritz und Felix übergeben. Nun sucht sie jemanden, der ihr Werk als  Veranstalterin und Managerin fortführt. Der zweite Stock soll ausgebaut werden.  Damit erweitert sich der Wohn-Schlaf-Bereich, der bisher elf Gästezimmer mit Sanitärräumen beherbergt. So können der Workshopsaal mit 160 Quadratmeter Fläche, der 80 Quadratmeter große Kutschensaal und der 180 Quadratmeter große Kunstmühlensaal noch intensiver genutzt werden.