Osterburg OT Krevese, Sachsen-Anhalt, Landkreis Stendal

Gutshof Krevese

Die Ruine eines ehemaligen Gutsverwalterhauses wird zum Open-Air-Wohnzimmer eines Dorfes sowie Kreativ- und Kulturort einer Region.

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Das Objekt

Auf dem ehemaligen Gutshof Krevese befindet sich das barocke Herrenhaus von Christoph-Georg von Bismarck, das lange Jahre leer stand. Seit einiger Zeit wird das Herrenhaus so wie das Gelände auf dem Gutshof belebt und etabliert sich als ein wichtiger Kultur- und Kreativort im Dorf Krevese und in der Region. Auf dem denkmalgeschützten Areal befinden sich die Klosterkirche mit Klosterspeicher, das Kutschenhaus und die Ruine des ehemaligen Gutsverwalterhauses. In den nächsten Jahren wird der Fokus auf die Ruine des Gutsverwalterhauses gelegt. Mit verschiedenen Akteuren und Partnern soll diese zu einem Open-Air-Dorfwohnzimmer umgestaltet werden in dem sich Ortsansässige, Besucher, Garteninteressierte, Digitalarbeiter, Theaterliebhaber und besonders auch Menschen mit Einschränkungen gleichermaßen wohlfühlen und den Ort mit verschiedenen Kultur- und Pädagogikprojekten beleben.

Die Lage

Krevese liegt ca. 4 km westlich der Hansestadt Osterburg. Zusammen mit dem Gartenträumepark Krumke und dem Martin-Gropius-Schloss Calberwisch, die beide ebenfalls nur 2 – 3 km von Osterburg entfernt liegen, ist die hohe Dichte an gut erhaltenen Parks und Schlössern eine Besonderheit, für die Region.

Der Ort

Krevese ist mit seiner urkundlichen Ersterwähnung von 956 eine der ältesten Siedlungen in der Altmark. Zwischen 1170 und 1200 wird durch Graf Albrecht von Osterburg das Benediktinerinnenkloster Krevese gestiftet. 1562 wird der Klosterbesitz an die Familie von Bismarck übertragen. Friedrich von Bismarck wandelt das Kloster in ein feudalistisches Rittergut um, er gilt als der Stammvater aller heute existierenden Bismarck-Linien. Er liegt mit seiner Frau Anna von Wenckstern in der Kreveser Klosterkirche begraben. Um 1725 erfuhren das Herrenhaus, die Gärten und der Gutshof eine grundlegende Erneuerung. Die Häuser für den Gutsverwalter und für den Kutscher bekamen gegliederte Schaugiebel und waren in die Repräsentation mit eingeschlossen.

Die Menschen

Seit 2003 leben Rainer Kranz und Ralf Engelkamp im Herrenhaus Krevese und beleben sowohl das Herrenhaus als auch die angrenzenden Gebäude und den Landschaftspark. 2018 erwarben die beiden die vom Einsturz gefährdete Gutsverwalterhaus-Ruine. Diese wird gemeinsam mit dem gARTenakademie Sachsen-Anhalt e. V, der Lebenshilfe Osterburg gGmbH, der Unternehmergemeinschaft „Neue Wege” und dem Theater der Altmark zum Open-Air-Dorfwohnzimmer umgestaltet. Im ersten Schritt wurde die Ruine 2018 notgesichert, 2019 wurden die denkmalgeschützten Außenmauern freigeräumt und die Mauerkronen des Schaugiebels wiederhergestellt. Über 50 Engagierte halfen mit, das Gelände freizuräumen und historische Backsteine zu bergen.

Leben und Arbeiten vor Ort

Im Seitenflügel des Herrenhauses befindet sich das Büro für Kommuniksationsdesign „Atelier offen”, dort gibt es bereits 4 Coworking-Arbeitsplätze. Die Option für Coworking soll mit dem Open-Air-Dorfwohnzimmer erweitert werden. In der Klosterkirche und im Herrenhaus finden rund um das Jahr verschiedene Kulturveranstaltungen statt und der zum Gutshof gehörende Landschaftsgarten steht Besuchern ganzjährig für Spaziergänge offen.

Zukunft vor Ort

Das Ziel der Akteure ist es gemeinsam etwas zu machen, damit Identität schaffen und mit dem Dorfwohnzimmer einen luftigen Rahmen bieten, in dem sich die alt eingesessenen Kreveser, die neuen zugezogenen Dorfbewohner und der Besucher treffen.

Besonderheit

Die Ruine als Ruine erhalten ohne kompletten Wiederaufbau und diese trotzdem vielfältig nutzbar machen. Das dafür ein Nutzungskonzept entwickelt werden muss, welches von Beginn an mit mehreren Partnern entsteht und umgesetzt wird und gleichzeitig eine gemeinsame Identität schafft, ist eine Besonderheit dieses Projektes.

Herausforderungen

Durch die Mitwirkung mehrere Projektpartner, gilt es verschiedene Bedürfnisse im Projekt zu realisieren und gleichzeitig müssen Denkmalschutz, Bauordnung und Gefahrenabwehr gerecht werden.

Zeitplan

  • 2018 Notsicherung der Giebelwand (Crowdfundig)
  • 2019 Beräumung des eingestürzten Dachstuhls und Wiederherstellung der Giebelwand mit Mitteln aus dem Förderprojekt „Land(auf)Schwung”
  • 2020 Planung und Genehmigung des Ausbaus mit allen Akteuren
  • 2021 Stellen von Anträgen für neue Fördermittel
  • 2022 – 2023 Ausbau der Ruine

Fakten

Status: Im Gestaltungsprozess
Planungsbeginn: Projektbeginn 2018
Engagement: Offene Initiative
Grundstücksgröße: 13ha Gutshof und Landschaftspark, 800 qm Dorfwohnzimmer
Gebäudetypen: Historische Gutshof mit unterschiedlichen Gebäudetypen
Inhaberin: Rainer Kranz und Ralf Engelkamp
Infrastruktur: 3 km bis Osterburg von dort mit Rufbus/Auto/Fahrrad erreichbar